amazonas: bericht über c. travancoricus

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Martin Hi.
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amazonas: bericht über c. travancoricus

Beitrag von Martin Hi. »

moin leute,
jetzt habe auch ich es endlich geschafft, den artikel über c. travancoricus in der aktuellen amazonas zu lesen. besonders freut es mich, dass es wieder zwei leute hier aus dem forum waren, die den artikel verfasst haben.
kurze besprechung:
insgesamt ist der text richtig gut geworden. er schafft es, das wichtigste zu haltung und zucht dieser art auf fünf seiten zusammenzufassen. wer nichts üüber die fische weiß, holt sich das heft und muss hier nicht mehr lange rumfragen. eingegangen wird nicht nur auf die richtige beckengröße, aggressives verhalten, erleichterungen bei der zucht u.a.m..
ganz besonders hervorzuheben sind die tollen fotos, die andy und sue gemacht haben: nicht nur besonders schöne bilder von adulten tieren werden gezeigt, sondern auch extrem schöne bilder, die die entwicklung der kleinen vom ei zum ausgewachsenen tier zeigen. so gute bilder von der eientwicklung habe ich, zumindest was kugelfische betrifft, noch nie gesehen. zum ersten mal habe ich daher auch eine so kleine larve mal richtig erkennen können. super!
ich wäre kein guter kritiker, wenn ich nicht auch irgendetwas negatives finden würde. ;) auch das sollte aber, zwecks antrieb zur diskussion nicht verschwiegen werden:
es wird an mehreren stellen erwähnt, dass die haltung im weichen wasser versucht wurde, dass sich aber herausgestellt hat, dass die haltung im leitungswasser ausreicht. auch für die aufzucht wird sehr weiches wasser empfohlen (auch wenn ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass andere in brackwasser nachzüchten). zurück bleibt daher für den unerfahrenen leser der eindruck, diese art könnte aus weichwassergebieten stammen und eine haltung in weichwasser wäre daher vielleicht nicht nötig, aber "angemessen".
wie wir wissen, werden c.travancoricus aber tatsächlich in sehr verschiedenen wassertypen gefangen vom weichwasser bis zum brackwasser. warum einige halter die art ganz normal im leitungswasser nachzüchten können, andere ber nur in weichwasser oder brackwasser ist bisher nicht geeklärt. liegt es an verschiedenen fanggebieten (unwahrscheinlich) oder hat es andere gründe?
solche problematiken, also graue punkte im wissen über die art, sind meiner meinung nach immer das interessanteste. diese zu lösen bedarf aber einer hypothesenbildung und das einsehen von wissenschaftlicher literatur. zuegegeben: nicht jedermanns sache.
andreas dammers, der hier auch im forum schreibt, hat übrigens folgende vermutung geäußert, die ich sehr einleuchtend finde (um gleich mal in die diskussion einzutreten):
die eier und larven von c.travancoricus sind sehr anfällig, was den befall durch pilzkrankheiten betrifft. je nachdem wie hoch die sporendichte also ist, funktioniert die nachzucht daher eben besser oder schlechter.
die aufzucht in osmosewasser wäre daher nur folgerichtig, da ja weichsaures wasser üblicherweise eine niedrigere sporendichte hat. das selbe gilt für brackwasser. und diejenigen, die die art in süßwasser nachzüchteten verwiesen immer wieder darauf, dass die eier verpilzen, wenn nicht in großen mengen sauerstoff zugefügt wird...
o.k., soweit mein beitrag zur diskussion.
noch mal: abgesehen von meiner erbsenzählerei:

sehr schöner text! super bilder! kaufen!!!
andy und sue: weiter so!
martin
Canthigaster valentini 1/1
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