eine kleine Geschichte zu meinen neuen Mitbewohnern. Seit letzten Sonntag, den 12.07.09 wohnt ein adultes Paar M. suvatti bei uns. Auf diesem Weg Danke schön an Michael
Die Reise von gut 340 km wurde in Kühlboxen gut überstanden und nach dem Einbringen der mitgegebenen Verstecke (Kokosnuss für den Mann, Tonröhre für die Dame) und dem Einpflanzen der mitgegebenen Vallisnerien wurden die Beiden eingesetzt. Erwartungsgemäss begaben sie sich unverzüglich in die Deckung der Wurzeln und legten sich reglos ab. Nach ca. 20 Minuten bereits zog sich das Männchen sehr zielstrebig in seine Kokosnuss zurück, während das Weibchen verschiedene Verstecke ausprobierte und bis jetzt auch keine eindeutige Bevorzugung erkennbar ist. Sie liegt mal sehr offen an der Frontscheibe, mal ist sie hinter und unter Wurzeln jeder Sicht entzogen. In, auf oder vor ihrer Röhre befindet sie sich eher selten und Beide haben sich bisher noch nicht eingegraben.
Nach 1 Stunde ca. hat das Mädel bereits den 1. Fisch geschnappt, eine Prachtbarbe. Und in der 1. Nacht wurde der mitschwimmende Guppyschwarm dezimiert, allerdings nur die grossen Weibchen ab ca. 4 cm aufwärts. Kleinere Tiere werden bisher komplett ignoriert und dürfen sich ungestört ihres Daseins erfreuen. Insgeheim habe ich mir das erhofft, um etwas Leben und Farbe sowie eine Algenprofilaxe im Becken zu haben ..... Ebenso wird ein mitschwimmendes Skalarpärchen bisher nicht beachtet. Die Welse dagegen müssen sehr auf der Hut sein.
Gestern abend dann ein merkwürdiges Verhalten des Weibchens. Sie war sehr unruhig, schwamm an der Scheibe aufgeregt hin und her und begann sehr aktiv die Nähe des Männchens zu suchen. Das wiederum reagierte sehr aggressiv.
Dabei konnte ich beobachten, dass es zwei Formen des Drohens gibt. Lateral , d.h. mit der Breitseite. Dabei wird die Schwanzflosse maximal gespreizt und der Bauch "kielförmig" aufgeblasen und Frontal. Bei der frontalen Drohung wird der gesamte Körper stark abgeflacht, auch der Schädel. Der Bauch ist stark eingezogen, der Kopf gesenkt, die Zähne leicht entblösst. Sieht aus wie eine auf Krawall gebürstete Flunder ......
Da wir Besuch mit jugendlichem Anhang hatten, wurde das Treiben kommentiert und das Paar auvh gleich "benamst"!
Der träge flatternde Schwimmstil des Weibchen führte zur Namensgebung "Helikopter", Kurzform "Heli", der Mann wurde erst "Flapp Flapp" genannt, dann aber - als sein Drohverhalten dominierte - in "Grusel" umtituliert.
Ich konnte die Situation noch "retten", indem ich drum bat, die Beiden Heli & Flapp Flapp nennen zu dürfen und "Grusel" "nur" als Familiennamen zu verwenden. Zum Glück wurde meinem Gesuch noch stattgegeben, bevor der Besuch uns verliess.
Wir begaben uns dann ebenfalls aus dem Blickfeld der Beiden und es wurde dunkel .......Heute morgen beim Rolladenhochziehen dann der Schock! Das Weibchen lag regungslos mit dem Bauch nach oben in der hinteren rechten Ecke
Während ich noch fassungslos (echt!) glotzte, kam Leben in die After ..... nein Rückenflosse und zwei erzürnte Augenpaare starrten zurück. Heli war komplett hell marmoriert (sonst ist nur der Bauch so hell) und die Zwei waren am laichen.
Meine Erleichterung und auch Freude ist sicher nachvollziehbar!
Ich habe dann noch schnell ein paar (leider sehr schlechte!) Bilder machen können, die ich noch nachreiche.
Eine halbe Stunde später war alles vorbei, Flapp Flapp stand sehr dunkel gefärbt mit ungewöhnlich "leuchtenden" Augen über dem Gelege, von Heli war nichts mehr zu sehen.
Das die Zwei soooo schnell zur Fortpflanzung schreiten, damit habe ich nicht gerechnet. Spricht für die gute Versorgung bei Michael und das meine Rahmenbedingungen wohl angenehm sind.
Gruß
Jon
