Ja, besonders als Jungfische sind
Auriglobus modestus und
Auriglobus silus kaum voneinander zu unterscheiden.
A. modestus soll bei zunehmender Größe aber minimal gedrungener wirken und der Schwanzstiel soll etwas kürzer und dicker sein als bei
A. silus. Hier mal eine passende Grafik zu
Auriglobus und
Chonerhinos:
klaus-koetterkoetter hat geschrieben:Aaron an was hat sich denn dein Asselkugelfisch Colomesus asellus die Zahnplatten abgenutzt
Die Haltung und vor allem die "Beschäftigung" mit
Colomesus asellus erwies sich bei mir damals als nicht sonderlich schwierig, sondern eher als zeitaufwändig und anstrengend. Der extreme Bewegungsdrang und das apathische Scheibenschwimmen viel auch mir sehr früh negativ auf. Daraufhin habe im neuen Becken folgendes gemacht. Die Einrichtung des Beckens war sehr strukturiert und bestand aus mehreren Mangrovenwurzeln in verschiedenen Höhen, die sehr dicht mit
Anubias bewachsen waren. Der hintere Teil war mit verschiedenen hochwüchsigen Pflanzen besetzt. Einige wenige lose Steine lagen im vorderen Breich. Als Bodengrund habe ich schwarzen Kies verwendet und zudem habe ich die Rück- und Seitenwände mit schwarzer Pappe beklebt, da
C. asellus extrem stark auf äußere Einflüsse reagiert. Durch die Gerbsäure der Wurzeln war das Wasser stets bräunlich verfärbt. Als Beläuchtung wählte ich damals eine gedämpfte Colour-Lichtröhre. Das alles konnte den Fisch merklich beruhigen, auch wenn es das Scheibenschwimmen dennoch nicht komplett ausgemerzt hat. Mit im Becken waren Panzerwelse, Ancistrus, Neonsalmler und ein Pärchen Schmetterlingsbuntbarsche.
Ernährung und Zahnabnutzung: Vorweg möchte ich sagen, dass ich den ca. 4,5cm Asselkugelfisch damals bereits in einem Top-Zustand und ohne überlangen Gebiss gekauft habe! Durch die strukturierte Einrichtung und dem nun eingeschränkten Sichtfeld nahm der Asselkugeler sein Becken nun mit größerem Interesse wahr. Ich beobachtete ihn oft, wie er einfach so in Ecken von Mangrovenwurzeln biss. Oft nahm er auch die schwarzen Kiessteinchen auf, kaute drauf rum und spuckte sie wieder aus. Auch die Blätter und die vielen langen Wurzeln der
Anubias, die wie ein dichter Dschungel vom Holz runter in den Bodengrund ragten weckten sein Interesse, indem er immer wieder dort hinein biss. Zwischenzeitlich verfiel er aber immer wieder in die Scheibenschwimmer-Apathie. Aus diesem "Trance-Zustand" konnte ich ihn immer nur rausholen, indem ich ihn mit Futtergaben usw. ablenkte. Manchmal reichte auch ein kurzzeitiges Abschalten des Filters. Dann nahm er seine interne Umgebung wieder normal wahr. Teilweise habe ich ihn 10x am Tag mit kleinen Futtergaben beschäftigt!!! Der Fisch wurde schnell zahm und manchmal habe ich einfach nur Kiessteinchen ins Wasser fallen lassen, die er dann im Eifer der Gier ins Maul nahm und etwas durchkaute. Neben kleinen Regenwürmern, roten Mückenlarven und anderem Frostfutter, nahm er später auch die harten Welstabletten für die Bodenfische an, woran er dann etwas rumknabberte. Schnecken jeglicher Art und Größe waren immer im Becken verfügbar, interessierten ihn aber wenig bis überhaupt nicht. Nur ganz selten pickte er mal an Gehäusen kleiner Blasen- und Turmdeckelschnecken rum, wenn er gerade am Bodengrund nach Nahrung suchte.
Nach dem Abschalten des Lichts zeigte sich das Scheibenschwimmen besonders extrem, da er dann wieder verstärkt die äußere Umgebung im Raum wahrgenommen hatte. Verdunkelte ich jedoch den gesamten Raum, legte sich der Fisch recht schnell auf den Grund und schlief dort. Der Asselkugelfisch erreichte bei mir nach mehreren Jahren Haltung in einem 120x50x50 Becken mit ca. 300 Litern eine Größe von knapp 9cm und hatte sich somit immerhin verdoppelt, auch wenn er in Freiheit bis zu 14cm groß werden kann. Übermäßger Zahnwuchs hat sich nie bemerkbar gemacht. Die Zähne waren nur beim Gähnen leicht zu sehen.
Kurz: Stark strukturierte, gedämpfte Amanzonas-Becken mit ruhigem Besatz können das Scheibenschwimmen leicht eindämmen. Häufige Fütterungen in kleinen Mengen mehrmals täglich sind nach meinen Erfahrungen ein Muss! Der Fisch sollte quasi den ganzen Tag über an irgendwas rumknabbern, was sich für mich als sehr zeitaufwändig und schwierig erwies! Nur so kann man dem Scheibenschwimmen und dem schnellen Zahnwuchs Einhalt gebieten.
Fazit: Obwohl ich
C. asellus meiner Meinung nach erfolgreich gehalten habe, scheint er sich mit einem Leben in Gefangenschaft nur sehr schwer zu arangieren. Scheibenschwimmen lässt sich praktisch überhaupt nicht vermeiden. Egal ob man ihn in 60 oder 600 Litern hält! Veränderte Wasserwerte, Stress, Neubesatz etc. wurden oft mit leichtem Ichthyophthirius-Befall quittiert. Dennoch kann man ihnen mit einer verantwortungsbewussten Haltung zumindest ein halbwegs vernünftiges Leben bieten. Der Fisch gehört nur in erfahrene Hände und wird m.M.n. noch immer viel zu häufig abgemagert, verpilzt und mit schwarzen überlangen Zähnen als angeblich einfacher und nützlicher Schneckenfresser angeboten. Er ist weder einfach, noch ein nützlicher Schneckenfresser.
Das müsste langen!
Gruß, Aaron