Wer die Wahl hat, hat die Quarl

Moderator: Salokin Tsork

Martina
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Wer die Wahl hat, hat die Quarl

Beitrag von Martina »

Hallo

Mein Name ist Martina und habe seit 2005 Aquarien in meinen Besitz. Der Zeit habe ich 7 Stück.

Vorigen Mittwoch war ich im Zooladen und nach langer Zeit hatten sie endlich Zwergkugelfische. Eigentlich waren sie schon wieder von meiner willhabenliste gestrichen aber wenn man sie dann anschaut wird es schwer nein zu sagen.

Am Freitag nahm ich dann von einem Bekannten noch einen Augenfleckkugelfisch zu mir, er hatte zwei auf 120 Liter mit keinen Sivhtbajeren, zusätzlich wohnen 5 Grundeln mit drin. Jedenfalls kam er eine Kugler nicht mehr richtig zum fressen und die Zähne waren schon lang.

Bei mir nahm er nicht ein mal mehr Frostfutter, ich hab mich dann schlau gemacht und am selben Tag seine Zähne geschnitten. Am Sonntag ist er mir dann gestorben und einer meiner Erbsen auch, der kleine war ebenfalls total abgemagert und aß nichts.

Jetzt hat mich wieder ein Mal das Kugelfischthema gepackt, ich wollte schon immer Kugelfische.

Zur Verfügung steht ein 300liter Becken ob Brackwasser oder Süß ist mir egal. Irgendwie dachte ich, ich kaufe noch welche von den Erbsen, aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich will was, was Schnecken gescheit knacken kann, also was größeres.

Ausgesucht habe ich mir den Augenfleckkugelfisch oder den grünen Kugelfisch.
Das Internet wirkt auf mich extrem verwirrend, gestern hab ich gelesen das die Augenfleckkugelfisch 18 Jahre alt werden können.
Was mich auch unsicher macht, ist, dass man immer lesen kann das die Tiere mit dem Alter aggressiv werden und deshalb Einzelhaltung empfohlen wird.
Jetzt bin ich mir absolut unsicher, kleine Gruppe oder nur ein Tier, denn wo hin wenn ich ein extremes aggressives Tier habe, Brackwasser haben ja nicht viele und Kugelfische werden ja sowieso oft als Bestien beschrieben.

Zusätzlich beschäftigt mich auch das Thema starke Filterung. In meinem 300er habe ich links und rechts je einen Eck HMF eingebaut. Wie stark muss die Filterung sein? Dachte immer das sie keine starke Strömung mögen da sie nicht so gut Schwimmer sind, da habe ich mich wohl geirrt.

Dann habe ich mir noch gedacht, dass ich mir auch gerne als Mitbewohner Grundeln einsetzten würde, da würden aber dann die grünen Kugelfische wegfallen oder?

Mit der Schneckenzucht hätte ich mir es so vorgestellt.
112Liter Schneckenbecken, zusätzlich würde ich in meinem 120x40er Becken, Apfelschnecken einsetzten und auf Nachwuchs warten. Apfelschnecken fressen den Laich von anderen Schnecken also wäre es kontraproduktiv wenn ich die AS zu den anderen Schnecken setzte.

Meine Frage ist noch, wie viele Augenfleckkugelfische kann ich ins 300er (120x50x50) einsetzten? Gedacht hätte ich ca. 10 Grundeln dazu. Reicht meine Planung mit dem Schneckenbecken aus oder wird es gar arg knapp?

Auch das Aufsalzen ist mir dann noch ein Rätsel, ich müsste ja dann warten bis ich Kugelfische und Grundeln habe...
Ich würde mir aber zusätzlich ein 60er Becken aufheben was man eventuell übergangsweise aufstellen könnte.

Viele Fragen die wahrscheinlich schon xmal gestellt wurden, mir ist es aber wichtig diese abzuklären bevor ich mir Brackwasserkugelfische anschaffe, denn so schnell findet man sicher keinen Abnehmer dafür.

Ach ja, die Einrichtung habe ich mir so vorgestellt, größere und kleinere Flusstseine und feinen Bodengrund. Zusätzlich würde ich diese feinen Wurzeln nehmen die jetzt gerade bei den Aquascaper so im Trend sind. Pflanzen kann ich ja sowieso abschreiben, auch wenn ich schon öfter lesen konnte das sie Pflannzrnwuchs wollen.

Lg
Martina
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Hallo, schau mal hier: (hier klicken) Dort findet man vieles zum Thema.
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Hallo Martina,

ich gehe mal davon aus, dass du mit "Augefleckkugelfisch" den Falschen Palembangkugelfisch (Tetraodon biocellatus) meinst. Unter dem verwirrenden Namen "Augefleckkugelfisch" werden nämlich auch einige Süß- (Monotrete) und Meerwasserkugelfische (Takifugu, Canthigaster) gehandelt.

Ein 300Liter-Becken ist für eine kleine Gruppe bestehend aus 4 jungen Kugelfischen (egal ob T. nigroviridis oder T. biocellatus) schonmal ein guter Ansatz.

Alter, Verhalten, Wachstum etc.: Kugelfische können bei guter Haltung und je nach Art tatsächlich ein hohes Alter von über 10 Jahren erreichen. Ob ein falscher Palembangkugelfisch nun tatsächlich 18 Jahre alt werden kann, kann ich selber nicht mit Gewissheit sagen. Asiatische Brackwasserkugelfische leben als Jungtiere in lockeren, lebhaften Gruppen und können im Alter tatsächlich etwas territorialer und ruppiger werden. Wie schnell die Tiere erwachsen werden, hängt aber auch von den Wasserparametern, der Ernährung und von der Beckengröße ab. In einigen englischsprachigen Foren wird der grüne Kugelfisch als "Slow Grower" bezeichent, der angeblich erst in 4-8 Jahren seine Endgröße erreichen soll. Ich persönlich kann das langsame Wachstum der Fische bis jetzt nach meinen eigenen Erfahrungen bestätigen. Meine Gruppe aus 3 Jungtieren versteht sich untereinander gut. Bei aussreichend Platz und Versteckmöglichkeiten gibt es kaum Probleme. Harmlose Zankereien gibt es nur ab und an mal während der Fütterung.

Filterung, Strömung: Die bekannten asiatischen Brackwasserkugelfische sind allesamt agile und verhältnismäßig gute Schwimmer, denen auch eine kräftigere Strömung nichts ausmacht. Ich selber habe zwei Filter und zwei Strömungspumpen im Becken. Mehr Wasserbewegung sorgt auch für mehr Sauerstoff, der gerade bei Kugelfischen wichtig ist. Die Filterung sollte so ausgelegt werden, dass der Inhalt des Beckens 6-10x die Stunde gefiltert wird. Es sollte im Becken aber auch Stellen geben, wo keine starke Strömung herrscht, denn die Tiere legen sich zum Schlafen oder während der zwischenzeitlichen Ruhephasen gerne mal auf den Boden. Dort sollte die Strömung nur gering sein.

Mitbewohner: Die meisten Brackwasserkugelfische sind recht friedlich. Das hängt aber auch stark vom Charakter des Einzeltieres ab. Flossenbeißerei unter Artgenossen oder gegen artfremde Fische kann bei JEDER Kugelfisch-Art vorkommen! Mit dem Begriff "Grundeln" kann ich nix anfangen! Was für Grundeln? Goldringelgrundeln sind für leichtes Brackwasser geeignet, sind aber sehr klein und könnten später als Nahrung angesehen werden. Die größere Rittergrundel verträgt schon eine gute Portion mehr Salz und wird deutlich größer. Jenachdem, wie "artig" deine Kugeler sind, könnte das gehen. Ich selber halte meine grünen Kugeler im Meerwasser mit einer Baggergrundel und diversen anderen Fischen (Clownfische, Königs-Feenbarsch etc.), was ganz gut funktioniert, da alle meine Kugeler sehr friedlich sind.

Schneckenzucht: 112Liter-Becken ist wohl der "Luxusliner" unter den Schneckenzuchten :lol: ! Immerhin verdient das auch die Bezeichnung "Zucht". Das Apfelschnecken den Laich anderer Schnecken fressen, kann ich aus damaligen Erfahrungen bestätigen. Aber auch andere Schnecken fressen ihren eigenen Laich oder den fremder Arten, wenn das Zuchtbecken zu klein oder zu unstrukturiert ist. Das konnte ich selbst vor kurzem in meinem eigenem "Schneckenlager" beobachten :?. Die Idee mit den Apfelschnecken im Hauptbecken würde ich schnell wieder vergessen. Wenn da eine Gruppe Kugeler drin ist, wird sich da wohl kaum was vermehren. Außerdem vertragen Apfel- und fast alle anderen Süßwasserschnecken nur wenig bis gar kein Salz. Wenn das Wasser dann durch ein Massensterben der Apfelschnecken umkippt, wird sich auch das Thema Kugelfische erledigt haben :wink:!

Aufsalzen: Am besten fährst du das Hauptbecken direkt mit Brackwasser mit einer Dichte von 1.008-1.010 ein! Alles andere kann man nicht wirklich als Brackwasser bezeichnen. Die Kugeler werden es dir danken! Besorg dir Salz für die Meerwasseraquaristik sowie ein Aräometer, welches die relative Dichte ab 1.000 misst, zur Messung des Salzgehaltes. Ich bin damals im Hauptbecken schrittweise von Süß- über Brack- bis ins Meerwasser gegangen, was ich aber im Nachhinhein nicht mehr machen würde und keinem empfehlen kann. Ab bestimmter Grenzen sterben die jeweiligen Bakterienstämme ab, was bei mir mehrere male zu Nitritpeaks führte. Grüne- und falsche Palembangkugelfische werden leider fast immer in Süßwasserplörre verkauft. Setz die frisch gekauften Kugeler zu Hause in einen 10- oder 15Liter-Eimer und leg einen Sprudelstein (Membranpumpe) und einen Heizstab (26°C) mit dazu. Nun gibst du über die Tröpfchenmethode dein eingefahrenes Brackwasser kontinuierlich dazu. Ist der Eimer voll, nimmst du etwas Wasser raus, und fährst so lange fort, bis die Dichte im Wasser mit der Dichte im Hauptbecken übereinstimmt. Lass dir Zeit damit! Je länger, desto besser! Brackwasserkugeler, die vorher in reinem Süßwasser schwammen, können mit dieser Methode in 24-30 Stunden in reines Meerwasser (1.024) überführt werden.

Einrichtung: Feiner Sand und reichlich Gestein mit Höhlen und Verstecken klingt gut, aber vergiss die Wurzeln! In Brackwasser zersetzen die sich viel schneller und können sogar faulen. Besonders die feinen Fingerwurzeln! Das Wasser verfärbt sich sehr schnell dunkel und stinkt wie die Hölle! Glaub mir, denn ich muss es wissen. Ich habe den Mist Anfang des Jahres noch durchmachen müssen :wink:. Achte darauf, dass das Flußgestein keine Metalleinschlüsse hat, denn darauf reagieren Kugeler empfindlich. Generell darf bei Brack- und Meerwasserkugelern nichts Metallisches im Wasser sein! Fast alle gängigen Wasserpflanzen kann man auch abhaken, da sie schon bei geringem Salzgehalt absterben.

Viel Glück!
Gruß, Aaron
Zuletzt geändert von The_Birdeater am 21.11.2014 21:25, insgesamt 7-mal geändert.
Gruß, Aaron
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Martina
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Beitrag von Martina »

Hallo Aron

Erst ein mal vielen lieben dank.
Ja mit dem Augenfleck meinte ich den Tetradon biocellarus. Deinen Beitrag habe ich mir schon durch gelesen, finde ich sehr interessant, ich habe selber einige Zeit ein Meerwasserbecken gehabt, bin aber wieder aus Platzgründen, Aufwand und Kosten davon abgekommen, bin nämlich faul in dingen Testen.

Die Apfelschnecken waren nicht geplant das sie dauerhaft im Kugelbecken leben, sondern natürlich nur zum verfüttern, ich hätte sie zu meinen Garnelen gesetzt, da hätten sie 120x40cm Platz.

Mit dem Aufsalzen hab ich verstanden, dass heißt, die Fische werden dann ganz normal ans Wasser angegleicht, nur eben über einen längeren Zeitraum. Das kenne ich unter anderen von meinen Garnelen, da mache ich es ebenso.
Meersalz habe ich noch einiges da und eine Spindel auch, aber misst auch erst ab 1,016 sowas, meine ich, eben für Meerwasser gedacht.

Ich hab nen bissal das Problem, dass ich mir es vorstellen kann wie ich so ein Brackwasser ansehnlich einrichten kann, damit es doch nen bissal nach was aussieht.

Man findet ja nur wenig was über Brackwasseraquarien. Kann ich da auch Lochgestein verwenden oder ist das für die Haut zu gefährlich?

Ich kann mich nicht so richtig entscheiden was ich will, aber ich glaube das Problem kennt jeder Aquarianer.

Das 300 Liter Aquarien soll ein mal gegen ein größeres ausgetauscht werden.
Jetzt ist natürlich auch für mich die Entscheidung, mache ich daraus ein Kugelfischaquarium oder belasse ich es bei einem Pflanzen Aquarium.
Zur Zeit habe ich ein 112 Liter Becken frei, dieses soll ein mal ein 240 Liter Aquarium werden, aber bis dahin wird sicher noch nen bissal Zeit vergehen und ich bin natürlich ungeduldig.

Ich kann mir eben ein großes Aquarium mit Pflanzen und meinen kleinen Minifische sehr gut vorstellen, daher ist es für mich sehr schwer zu wissen was ich mag.

Einen einzelnen Grünen Kugelfisch oder falschen Palembang in einem 112 Liter Becken zu halten, ist wahrscheinlich auch nicht so rostig.
Wenn ich mir die asiatischen Kugelfischbecken anschaue, mit den Grünen Kugelfischen, denke ich die haben nen ....

LG
Martina
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Ja aus dem Grund bin ich direkt durch auf Meerwasser gegangen, da man im Brackwasser einfach nicht viele Möglichkeiten hat. Für die meisten Pflanzen zu salzig und für Meereslebewesen eben nicht salzig genug. Ausser ein paar ekeligen grünen Belägen aus Cyanobakterien und ein paar Arten von Algen ist im Brackwasser nicht viel los. Größere Schauaquarien mit lebenden Mangroven können aber auch sehr ansehnlich sein, aber dafür braucht man halt massig Platz.

Bezüglich Aräomter/Hydrometer: Ich benutze dieses hier. Einfach, günstig und misst von 1.000 bis 1.030. Becken auf, Teil rein, 2x mit dem Finger gegengeschnippt, fertig!

Lochgestein, welches für die Aquaristik geeignet ist, kann man nehmen. Denke nicht, dass es für die Haut gefährlich ist. Ich habe scharfkantiges, lebendes und totes Riffgestein im Becken und habe keine Probleme damit. Wenn die Fische genügend Platz haben es zu umschwimmen, passiert da nix. Außerdem bieten Aufbauten aus Loch- oder Riffgestein viele Verstecke.

Was du aus deinen Becken machst oder machen möchtest, kann ich dir nicht sagen! Das musst du schon selber wissen. Wenn du es bei den Pflanzen, sprich Süßwasser, belassen willst, dann bieten sich auch einige reine Süßwasserkugelfische an. Z.B. Zwerg- oder andere Kammkugelfische. Die kann man auch einigermaßen vergesellschaften. Extrem bissige Tiere gibt es aber auch unter diesen Arten! Nach eigenen Erfahrungen sogar öfter als bei den Brackwasser-Arten.
Wenn ich mir die asiatischen Kugelfischbecken anschaue, mit den Grünen Kugelfischen, denke ich die haben nen ....
Jup, das denke ich allerdings auch! In Asien und Amerika haben sie es nicht so mit Geräumigkeit und artgerechter Haltung. Ich finde die ganzen Videos im Netz auch immer recht gruselig! Entweder hocken die Fische in einem leeren Glaskasten oder das Becken ist voll von kitschigem Scheiß aus Plastik! Bei buntem Kies stellen sich mir schon die Nackenhaare auf! :twisted:
Gruß, Aaron
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Martina
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Beitrag von Martina »

So wie es ausschaut wird es wohl doch der Tetraodon biocellatus. Der Bekannte von dem ich schon den ersten abgenommen habe, überlegt nun auch den zweiten mit seinen 5 Goldringelgrundel abzugeben. Ich halte mit mein 112Liter Aquarium für diesen erst mal frei.

Ich denke ich gehe so vor, mein 300 Liter lasse ich für meine jetzigen Bewohner. Das 112er richte ich für den Tetraodon biocellatus ein, da wird wahrscheinlich nur ein Tier Platz haben?

Das heißt aber die Goldringelgrundeln kommen mit der Salzdichte die für den Kugelfisch benötigt wird, nicht zurecht?

Dieses Ärometer habe ich vor kurzen geschenkt bekommen, daran habe ich gar nicht mehr gedacht, ich hoffe ich hab es noch im Keller, da müsste ich mal nach schauen.

Ich finde Aquarien mit nur Steinen schon schön, aber ich weiß nicht wie ich es einrichten kann damit die Tiere sich nicht immer sehen, da müsste ich ja sehr hohe Steine einbringen, Flusssteine lassen sich ja nicht so schön stellen wie Lochsteine die ineinander verkanten und Halt haben.
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Die dürfen sich ruhig sehen. Das lässt sich bei solch schwimmfreudigen Brackwasser-Arten wie T. biocellatus eh nicht vermeiden. 112 Liter... Das wird wohl ein Becken mit 80cm Kantenlänge sein? Joa, mehr wie ein bis zwei kleine Jungtiere würde ich da nicht reinsetzen. Der falsche Palembangkugelfisch wird in Aquarien eh selten Länger als 6cm. Natürlich ist mehr Platz immer besser, denn der Fisch kann durchaus größer werden. Vor allem wenn man ihm Platz, einen ordentlichen Salzgehalt und eine artgerechte Ernährung bietet. Wer mir nicht glaubt, sollte mal das Kölner Aquarium (Kölner Zoo) besuchen. Dort schwimmen in einer sehr großen Brackanlage zwei Tiere dieser Art, die locker zwischen 10 und 12cm groß sind. Ich habe selber gestaunt, als ich sie kürzlich gesehen habe. Die in der Literatur oft angegebene Maximallänge sollte man bei T. biocellatus daher nochmal überdenken!

Goldringelgrundeln werden meist zwischen 1.002 und 1.004 gehalten. Das ist ja fast noch Süßwasser! T. biocellatus verträgt allerdings ohne weiteres Salzgehalte auf Meerwasserniveau. Ob die Grundeln Salzgehalte fernab von 1.004 vertragen, kann ich dir nicht sagen. Bei der Rittergrundel weiss ich es durch Erfahrungen eines Bekannten. Daher würde ich es persönlich lassen. Ich würde auch Loch- oder Riffgestein nehmen. Da kann man, wie du schon sagtest, schöne Aufbauten kreieren.

Gruß, Aaron
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Martina
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Beitrag von Martina »

Guten Morgen Aaron

An die Süßwasserkugelfische ran zu kommen ist ja sowieso fast unmöglich in Österreich...
Sonst würde mir einer gefallen, der Mbu wird er genannt aber er scheint sehr groß zu werden und brauch sicher seine 500liter und dann ist natürlich die Frage wo man ihn her bekommt. Aber ich denke er ist ne Nummer zu groß für mich.

Hab jetzt noch mal eine Nacht darüber geschlafen. Wenn mein Bekannter den falschen Palembangkugelfisch abgibt, nehme ich diesen, sonst würde ich für den Grünen Kugelfisch für Einzelhaltung entcheiden. Du sagtest er wächst sehr langsam, dann sollte es für den Anfang im 112 Liter Becken ausreichen und später bekommt er ein 200 bis 240 Liter Becken für sich alleine.

Wie schauts jetzt mit dem Bodengrund aus, da brauche ich ja dann gar nicht so viel reingehen, 3cm sollten an Höhe reichen?

Ich hab noch einen Außenfliter im Keller, der vorher am 300er Hang, den würde ich dann anschließen. Aber wie kann ich herausfinden ob er Salzbeständigt ist?

Brauche ich auch einen Eiweißabschäume, hab des öfteren gelesen das einer verwendet wird, wenn ja sollte da doch auch ein kleiner reichen oder muss er wie beim Meerwasser doppelt dimensioniert werden?

Heizung ist dann eh auch klar, je nach Fisch kommt eine rein.

Ich hab zwar nicht die Spindel gefunden die du mir gestern gezeigt hast, aber eine kleine die ab 1,000 zum ablesen ist.

Welche Testen brauche ich, ist das Testen wichtig, war da immer sehr faul.
Nitrat ist wohl ganz wichtig?

Was bräuchte ich noch?

LG
Martina
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Hi Martina,

ist es in Österrreich echt so schwer? Gibts bei euch nur Brackwasser-Arten? Nichtmal Erbsen- oder Asselkugelfische? Das wär ja'n Ding! :lol:

Tetraodon mbu: Du musst ja nicht gleich den größten Süßwasserkugeler überhaupt nehmen :roll:. Es gibt für's Süßwasser auch andere hübsche Arten, die kleiner bleiben und einem nicht über den Kopf wachsen. Ich dachte da eher an Carinotetraodon- oder Monotrete-Arten. Die kann man in deinen genannten Beckengrößen gut halten. Die ganzen Monotrete sind aber eher was für's Artbecken und schon recht "speziell". Eine weitere Süßwasser-Alternative wäre der Asselkugelfisch. Der bleibt recht klein und ist untereinander und zu anderen Fischen meist sehr friedlich. Allerdings ist er SEHR lebhaft, braucht viel Platz, hat ein enorm schnelles Zahnwachstum und ist zudem recht krankheitsempfindlich und heikel. Obwohl man ihn oft sieht, kann ich ihn nicht empfehlen.

Becken/Wachstum: Das 112 Liter-Becken wird als Übergang für einen jungen T. nigroviridis oder T. biocellatus schon vorerst reichen. In einem 240er lassen sich auch problemlos 3-4 Jungtiere dieser Arten halten. Ja, nach meinen Erfahrungen wachsen sie in einem 240Liter-Becken langsam. Das Wachstum hängt allerdings von einigen Faktoren ab. Stimmt die Beckengröße nicht, kümmern sie. Passen die Wasserparameter nicht, kümmern sie. Stimmt die Ernährung nicht, kümmern sie ebenfalls und sind die übrigen Beckenbewohner größer und dominanter, werden sie ängstlich und kümmern auch. Der bzw. die grünen Kugelfische sollten stets selbst die "Chefs" im Becken sein und sollten sich frei entfalten können. Andere Fische sollten ihnen nicht über die Köpfe wachsen oder sie unterdrücken. Das gilt alles auch für den falschen Palembangkugelfisch und die übrigen Brackwasser-Arten aus Asien. Das sind die Informationen, die ich nach ewiger Recherche im weltweiten Netz, in Fachliteratur und nach eigenen Erfahrungen berichten kann.

Bodengrund: Nimm ganz normalen Aquariensand (Quarzsand). Körnung etwa wie Bau- oder Spielsand. Geht immer. Meine Nigros picken oft im Sand rum und nehmen bei der Aufnhame feiner Nahrung auch ab und an mal Sand ins Maul, der zusätzlich der Zahnabnutzung dient. Solltest du früher oder Später auf Meerwasser gehen, dann nimm direkt Korallenbruch oder Aragonitsand. Ich selber habe noch immer Quarzsand in meinem Meerwasserbecken und bisher keinerlei Probleme, aber normalerweise nutzt man ihn im Meerwasser nicht, da er weniger Pufferkapazität hat und bei hoher Dichte bei sehr hohem pH-Wert Silikate ins Meerwasser abgibt bzw. abgeben könnte. Das ist bei Korallenbruch oder Aragonit nicht der Fall. Für normales Süß- oder Brackwasser kannst du Quarzsand aber bedenkenlos nehmen.

Filter: Verpackung suchen und lesen! Oft steht da drauf "Für Süß- und Meerwasser geeignet". Ansonsten schick die Jungs vom Google los und google die Kiste. Die meisten hochwertigeren Außenfilter sind aber meerwassertauglich.

Eiweißabschäumer: Dieses Thema war für mich vor kurzem selbst noch Neuland. Meiner Ansicht nach ist ein Abschäumer immer eine gute Sache, da er Proteine bindet, ehe sie im Wasser zu Giftstoffen umgewandelt werden. Gerade eben da drauf reagieren Kugelfische aller Art sehr empfindlich. Zudem schaffen sie kristallklares Wasser, da sie auch Gelbstoffe entziehen. Die meisten gängigen Abschäumer funktionieren im Brackwasser aber erst ab einer Dichte von 1.010 bis 1.012 einigermaßen zuverlässig. Wenn du planst, diese oder eine höhere Dichte für deine Brackwasserkugelfische langfristig zu fahren, dann könnte ein Abschäumer durchaus Sinn machen. Ob er bei nur einem oder zwei kleinen Kugelern übehaupt was zum abschäumen findet, ist allerdings fraglich. Ich kann den DOC Skimmer 9004 von TUNZE empfehlen. Der ist bis 250 Liter ausgelegt. Bisher sehr leise und zuverlässig! Er ist für mein Becken von 240 Litern Inhalt zwar nicht doppelt dimensioniert, aber ich habe auch nicht sehr viel Lebendgestein und nur sehr wenig niedere Tiere im Becken. Dennoch hat er schon gut was zu tun. Der Schaum ist schön fest und das Schmodderwasser im Reaktortopf ist schön siffig dunkel. Hängt natürlich auch von der Einstellung des Abschäumers ab!

Heizer: Der wäre schon von Nöten. Es sei denn, die von den Arten geforderten Temperaturen werden auch ohne Heizer erreicht. Ich musste im Sommer sogar runterkühlen, da es selbst ohne Heizer auf 29°C stieg. Das mögen Riffbecken nicht sonderlich. Nun wird er aber wieder gebraucht.

Tests: Nimm Tröpfchentests! Die Teststreifen sind der letzte Sch...
Für den Anfang wird Amoniak, Nitrit und Nitrat reichen. Ich habe mir dann irgendwann den ganzen Koffer gegönnt, da dort auch Tests dabei sind, die für Meerwasser interessant sind. Ich bin auch eher so der "Pi x Daumen-Typ"! Solange meine Korallen und Anemonen kräftig expandieren und wachsen, sich meine Fische nicht seltsam verhalten, hänge ich da auch nicht wie ein Schießhund mit den Tests hinterher! Man ist dennoch vorsichtig, da ich mit meinem Projekt anfangs auch Rückschläge vebuchen musste.
Was bräuchte ich noch?
Wasser und Kugelfische!

Gruß, Aaron
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Martina
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Beitrag von Martina »

Hallo Aaron

Hab ja nur gemeint das er mir gefällt :)

Mein Favorit ist nach wie vor der Grüne, er ist nicht zu klein, aber auch nicht zu groß.
Ich möchte ihn alleine halten, er soll der Chef sein in seinem zu Hause!

Hab mich jetzt mal bei einem Zooladen erkundigt, sie können mir einen Bestellen, wird aber gleich in Brackwasser geliefert und muss am Liefertag abgeholt werden. Ich find das total klasse das sie im Brackwasser schon sind.

Lg
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Hallo Martina,

wow das ist natürlich ein toller Service. Das sieht man selten. Da der grüne Kugelfisch, neben Zwergkugelern, so ziemlich der häufigste und günstigste Kugeler überhaupt ist, macht sich eigentlich kaum jemand die Mühe die armen Fische im Groß- und Einzelhandel derart zu pflegen. In meiner Gegend dümpeln die Tiere immer nur halb tot im Süßwasser rum. Wenn du wirklich dort T. nigroviridis bestellen solltest, dann würde ich direkt mal nach der Dichte fragen oder notfalls zu Hause selber mal nachmessen. Das könnte die Umgewöhnung durchaus vereinfachen. Die Silberflossenblätter, die ich vor geraumer Zeit mal hatte, wurden angeblich auch im Brackwasser gehalten. Die Dichte des Beutelwassers lag bei meiner Nachmessung noch nicht einmal bei 1.002. Da ist das Salz mal kurz vorbei gegangen und hat "Hallo" gesagt!

Die ganzen Händler erzählem einem immer viel, aber wirklich Ahnung haben die Wenigsten... Daher würde ich da mal nachhaken.

Gruß, Aaron
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Beitrag von Martina »

Hallo Aaron

Nun werden es doch die T. biocellatus, also vorerst erst mal einer mit den fünf Grundeln.

Becken habe ich heute eingerichtet, hab relativ viel Lochgestein drin und heute 160g Salz reingeschüttet.

Am Sonntag nehme ich die Tiere zu mir, da der jetzige Besitzer sie schnell loswerden möchte/muss.

Also muss ich wohl auch stück für stück höher mit dem Salz gehen.

Der Kugelfisch bleibt vorerst alleine. Wenn unser Tischler sich endlich mal meldet und die Möbel fertig baut, werde ich mal gucken das ich ein 240 Liter Becken da hinstelle und dann würde ich mir noch zwei Kuglis dazu nehmen, dann wären es drei Stück.

Danke für deine Hilfe!

LG
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Hallo Martina,

ist das eine komplette Neueinrichtung? Meinst du nächsten Sonntag? Ich frage nur, weil ich eine Einlaufzeit von 7 Tagen mehr als knapp bemessen finde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 112 Liter-Becken in einer Woche eingefahren ist. Oder nimmst du Wasser und Filtermedien von einem anderen Becken? Selbst dann kann es bei einer kompletten Neueinrichtung noch zu einem Nitiritpeak kommen. Gerade Brackbecken laufen merklich langsamer ein. Bei meiner 240 Liter-Pfütze hat es Monate gedauert, bis die Werte stabil waren. Und pass mit dem Aufsalzen auf, da auch ein eingefahrenes Becken, wie oben bereits beschrieben, ab einer bestimmten Dichte neu einfahren kann. Das haben meine ersten beiden grünen Kugeler Anfang des Jahres nicht überlebt, die sehr wahrscheinlich an den Nachwirkungen der Nitritvergiftung starben. Ich war mit dem Aufsalzen wohl zu schnell und voreilig.

Wenn du es auch so machen möchtest, wie ich damals, dann kann ich dir nur den Tipp geben, es so langsam wie möglich zu machen. Dabei stets die Wasserwerte und die Dichte im Auge halten. Am besten wäre natürlich die Überführung via Tröpfchenmethode in ein fertiges Brackbecken.

Gruß, Aaron
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Beitrag von Martina »

Hallo Aaron
Das Becken läuft schon einige Zeit aber als Süßwasser.
Da ich jetzt die Tiere schnellst möglich nehmen muss, bleibt mir nur das nach und nach Aufsalzen.
Dann muss ich es auch ganz langsam machen und gut aufpassen, ich hoffe es geht bei mir gut.

Das nächste Becken lasse ich in ruhe einlaufen, wobei ich ja dann, wie du sagst die Filterbackterien übernehmen kann.

Lg
Martina
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Beitrag von Martina »

Noch mal ich.
Denkst du ich komme auch mit einem 60 Liter Schneckenbecken für 3-5 Tiere aus?

Schneckenbecken soll stark Bepflanzt sein, laichen ja gerne auch auf Pflanzen und da sie nicht schwimmen, denke ich mir, um so mehr sie zum schnecken haben, umso besser. Dann würde ich mein 60er Tetra stehen lassen, ist ja schon gut eingefahren und es wohnen schon ne Menge Schnecken darin, weil es mein Aufzuchtbecken war.

Lg
The_Birdeater
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Beitrag von The_Birdeater »

Hi,

ich verstehe jetzt nicht genau, was du von mir willst!?
Fragst du mich jetzt, ob die Ausbeute einer 60 Liter-Schneckenzucht für 3-5 T. biocellatus reicht oder willst du 3-5 Kugeler dieser Art übergangsweise in die 60 Liter-Schneckenzucht setzen?

In beiden Fällen, besonders im zweiten, klar nein! Bei 3-5 Kugelern kommt man erfahrungsgemäß nicht mit dem Schneckenzüchten hinterher, falls diese die Hauptnahrung sein sollten. Ich würde mich daher schonmal nach einer sicheren Schneckenquelle umsehen. Im zweiten Fall kann ich es nicht empfehlen 3-5 T. biocellatus in 60 Liter einzupferchen. Die agilen und schwimmfreudigen Tiere können sich kaum aus dem Weg gehen und Beißereien, besonders während er Fütterung, sind kaum zu vermeiden. Ein gutes Beispiel dafür sind Verkaufsbecken bei Händlern. 5 T. biocellatus sind selbst in einem 240Liter-Becken grenzwertig. Früher oder später gibt es Rangeleien um Futter oder begehrte Versteckplätze. Besonders, wenn die Fische älter und größer werden. Auch in einem 240er würde ich persönlich nicht mehr als 3 bis maximal 4 Kugeler diser Art setzen.

Gruß, Aaron
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